In den ersten Jahrhunderten des Golfsports wurde für den betuchteren Gentleman jeder Schläger ganz individuell gefertigt. Das lag primär sicher daran, dass es damals noch keine industrielle Fertigung gab. Bei den wahren Spitzenkönnern hat sich dies aber bis heute so erhalten. Auch wenn die Werbung gerne etwas anderes verkauft, spielen die meisten Golfprofis heute eigens für sie geschaffene Schläger. Für mehr Individualität beim Golfschlägerbau spricht vor allem, dass alle Golfspieler unterschiedlich groß, kräftig und beweglich sind. Kein Golfschwung gleicht dem anderen. Da würde ein Einheitsschläger nur wenigen Spielern helfen. Die meisten Golfer würden mehr mit dem für sie falschem Sportgerät kämpfen, dabei ist der Golfschwung schon kompliziert genug. Tatsache ist: Ein Großteil der Amateurgolfer spielt mit falschen Schlägern.
Leider findet man in den Gelben Seiten kaum einen Golfschlägerbauer. Auch könnten sich einen individuell gefertigten Schläger nur wenige leisten. Aber was bieten die etablierten Golfschlägermarken heutzutage? Da rühmen sich zwar einige, Schläger an die Körpermaße des Spieler anpassen zu können, aber beim genaueren Hinsehen stellt man fest, dass dies eine gewagte Aussage ist. Die meisten Hersteller beschränken sich beim Fitting auf wenige, weit verbreitete Größen. Wer besonders groß oder klein und noch dazu Linkshänder ist, hat kaum noch Auswahl. Aber auch wenn ein Hersteller wie PING die gesammt Bandbreite anbietet, werden diese Schläger leider nicht so gefertigt, wie sie bestellt wurden. Abweichungen bis zu 5 Grad sind da keine Seltenheit. So wird Golfen zum Glücksspiel.
Wie alles im Leben, so ist auch der Golfsport letztlich ein Geschäft. Die großen Schlägerhersteller nutzen die Popularität der Profi-Golfer und ködern diese mit lukrativen Werbeverträgen. Das führt dann zum Beispiel dazu, dass einige Wochen ein Publikumsliebling wie John Daly mit eine Loco-Driver der Firma Dunlop auf dem Abschlag steht. Allerdings war das Gerät dann doch so schlecht, dass der Amerikaner schnell wieder auf seinen normalen Schläger wechselte, um auch weiterhin bei Profiturnieren Siegchancen zu besitzen. Für Daly schwer genung. Aber auch ein Tiger Woods würde mit einem Satz Nike-Golfschläger, wie man ihn im normalen Golfshop kaufen kann, nie und nimmer ein Turnier gewinnen.
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